"A Disaster in the making!" - so beschreibt Jackie Stewart in dieser entspannten Frühstücksplauderei irgendwann Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre die Fahrweise der jungen Wilden in der Formel 3, die meist einzig auf den spektakulären Effekt setzen. Die Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten steigt hier meist im gleichen Maße wie der Driftwinkel. Ein wahrer Meister der zügigen und gleichzeitig stilvollen Fortbewegung auf dem Racetrack lässt sich von derlei Schauspiel natürlich nicht aus der Ruhe bringen.
Der Interviewer bringt es auf den Punkt: "When I watch you practizing, you look the slowest". geradezu dankbar für diese treffende Umschreibung und als hätte er es selbst nicht besser formulieren können, entgegnet Jackie: "I'm happy! I'm happy, when it looks like that!" und bringt damit zum Ausdruck, dass genau darin das Geheimnis seines Erfolgs liegt. Er erläutert, dass gerade Stadtkurse wie Monaco sanft und ruhig gefahren werden wollen. Genau dies beherzigen die bereits oben zitierten jungen Wilden nicht. Sie sind Fluplätze und weite Räume gewohnt und haben dabei ihre Rechnung nicht mit den 6 inch hohen Curbs in Monaco gemacht, die schon bei der kleinsten Berührung ihren Reifen und der Radaufhängung den Garaus machen können. Um seine Philosophie zu verdeutlichen, erläutert Jackie die einzelnen Phasen einer idealtypischen Kurvenfahrt (wie es bereits Piero Taruffi in seinem sehr empfehlenswerten Klassiker "Stil und Technik des Rennfahrers" sehr anschaulich beschrieben hat).